Harthausen

Auf einer Hoch­flä­che über dem rech­ten Ne­ckar­ufer liegt die Wohn­ge­mein­de Hart­hau­sen. Der von jeher land­wirt­schaft­lich ge­präg­te Teil­ort zählt heute ca. 650 Ein­woh­ner.
 
In Hart­hau­sen (in loco, qui dic­tur hard­hu­sa...) wurde am 10. Mai 882 eine Ur­kun­de für das Klos­ter St. Gal­len aus­ge­stellt. Im Jahre 994 oder frü­her kam ein ört­li­cher Be­sitz als Teil des Gutes Epfen­dorf durch Her­zo­gin Had­wig an das Klos­ter Pe­ters­hau­sen. Die Le­hens­herr­lich­keit über den Ort war seit der 2. Hälf­te des 13. Jahr­hun­derts in den Hän­den der Her­ren von Ge­rolds­eck und kam von die­sen 1471 mit Sulz an Würt­tem­berg. Zu­erst waren be­lehnt die Hack von Hart­hau­sen.
 
Vor 1806 ge­hör­te Hart­hau­sen zum Rit­ter­kan­ton Ne­ckar­schwarz­wald, bis es auf Grund des Reichsdeputationshauptschluss (eigentlich Hauptschluss der außerordentlichen Reichsdeputation 1802/03) dem da­ma­li­gen Kur­fürs­ten­tum Würt­tem­berg ein­ver­leibt wurde.
 
Im Jahre 1815 gab es noch eine selb­stän­di­ge Ge­mein­de Ram­stein mit Butsch­hof und Went­hof. Die­ses Ram­stein kam um 1850 von Epfen­dorf zu Hart­hau­sen, heute ein staat­li­ches Hof­gut bil­dend. Hart­hau­sen wurde zum 1. Ja­nu­ar 1974 nach Tricht­in­gen ein­ge­mein­det und kam zum 1. Ja­nu­ar 1975 mit die­ser Ge­mein­de zu Epfen­dorf.

Bis zur Ab­lö­sung des Le­hen­we­sens 1836 hat­ten ver­schie­dens­te Her­ren Be­sitz­tü­mer in Hart­hau­sen, von 1549 – 1805 stand Hart­hau­sen mit dem Schloss im Lehen zu den Her­ren vom Stein zum Rech­ten­stein. Ein Grab­stein des 1765 ver­stor­be­nen Jo­hann Anton Josef v. Stein zu Rech­ten­stein in der Hart­hau­ser Kir­che zeugt von die­ser Herr­schaft.
 
Das nörd­lich von Hart­hau­sen ge­le­ge­ne Schloss Lich­te­negg wurde im Jahr 1868 vom Baron von Stein an Frei­herr von Neu­bron­ner ver­kauft. Es be­fin­det sich heute noch in Pri­vat­be­sitz. Ein Bild aus dem Jahr 1678 zeigt auf, dass das Schloss sein Aus­se­hen bis heute kaum ver­än­dert hat. 
 
Mit dem Kauf des über 4 ha gro­ßen Neu­bron­ner­schen Grund­stücks im Brühl 1920 durch die Ge­mein­de, setz­te eine nach­hal­ti­ge Dorf­ent­wick­lung ein.
 
Heute bil­den aus­rei­chend Bau­grund­stü­cke in Nähe zum Kin­der­gar­ten und der Orts­mit­te sowie ein reges Ver­eins­le­ben die Grund­la­ge für die gute Wohn­qua­li­tät in son­ni­ger Lage.
 
In den letz­ten Jah­ren ge­lang es meh­re­re Handwerks­be­trie­be im Ort und im Ge­wer­be­ge­biet Gi­ge­lä­cker an­zu­sie­deln.

Schloss Lichtenegg

Nord­west­lich von Hart­hau­sen über dem Schen­ken­bach­tal liegt das Schloss Lich­te­negg, das ein­zig noch er­hal­te­ne und be­wohn­te Schloss im obe­ren Ne­cker­tal. Das Ge­bäu­de hat sein Aus­se­hen im Laufe der Jahr­hun­der­te viel­fach ver­än­dert.
 
Aus der Zwin­ger­mau­er, auf deren Sü­d­e­cke ein Turm­stumpf sitzt, wächst ein hoch­gie­be­li­ger Bau her­aus, der aus zwei asym­me­tri­schen, spä­ter mit­ein­an­der ver­bun­de­nen Trak­ten be­steht. Das Un­ter­ge­schoss stammt aus dem Mit­tel­al­ter, Teile des Kel­ler­ge­wöl­bes, sowie ein Tor­bo­gen, sind ro­ma­nisch.
 
Das Schloss er­hielt sein heu­ti­ges Aus­se­hen circa um 1560. Die Schloss­ka­pel­le wurde um 1720 im Spät­re­nais­sance­stil er­baut und ist dem hei­li­gen St. Mi­cha­el ge­weiht. Den Namen Lich­te­negg bekam das Schloss 1836.
 
Die ers­ten ur­kund­li­chen Be­sit­zer waren die Ha­cken von Hart­hau­sen, die Her­ren von Ehin­gen, die Her­ren von Ro­sen­feld, von 1549-1870 die Her­ren von Stain und da­nach die Her­ren von Neu­bron­ner. Heute ist das Schloss in pri­va­tem Be­sitz der Fa­mi­lie Traun­bau­er.